13. April 2021

LMV April 2021: Jeder Perspektive Gehör verschaffen: Arbeitsprogramm für eine vielfältige und diverse Verbandsstruktur



Im Dezember 2020 beschloss die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein Vielfaltsstatut. Mit diesem soll, durch das Öffnen von Strukturen und den Abbau von Barrieren und Hürden, noch mehr Menschen politische Teilhabe und Partizipation ermöglicht werden und somit die Vielfalt der Gesellschaft auch in unseren eigenen Strukturen abgebildet werden.

Wir als GRÜNE JUGEND Hessen bekennen uns zu diesem Vielfaltsstatut. Unser Ziel ist Zusammenhalt in Vielfalt. Wir wollen, dass sich vielfältige Perspektiven in unserer Verbandsstruktur abbilden. Die Repräsentation von gesellschaftlich diskriminierten oder benachteiligten Gruppen mindestens gemäß ihrem gesellschaftlichen Anteil auf der jeweiligen Ebene ist unser Ziel. Viele Menschen sind jedoch aufgrund von gesellschaftlichen Verhältnissen strukturellen Ungleichbehandlungen ausgesetzt.

Deswegen setzen wir es uns zur Aufgabe, unsere Strukturen so zu gestalten, dass sie in Bezug auf das Geschlecht, eine rassistische, antisemitische oder antiziganistische Zuschreibung, die Religion und Weltanschauung, eine Behinderung oder Erkrankung, das Lebensalter, die Sprache, die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität, den sozio-ökonomischen Verhältnissen, sowie dem Bildungsstatus oder der Herkunft inklusiv und nicht diskriminierend wirken.

Dafür ist es notwendig, dass wir uns Diskriminierungen innerhalb unserer eigenen Strukturen bewusst werden und uns ihnen stellen. Durch kritische Selbstreflexion auf allen Ebenen wollen wir Wissen und Bewusstsein über bestehende oder mögliche Diskriminierungsmechanismen –gerade auch intersektional wirkende– in unserem Verband stärken und diese Mechanismen abbauen. Diskriminierungsfälle innerhalb grüner Strukturen müssen wir aktiv aufarbeiten und Betroffene vor Diskriminierung, Ableismus und Rassismus schützen und sie unterstützen. Dabei sind der Landesvorstand und alle Untergliederungen, Teilorganisationen, Gremien und Versammlungen sowie jedes einzelne Mitglied dafür verantwortlich, diese Ziele zu achten und daran mitzuarbeiten, unsere Strukturen positiv zu verändern.

Um diese Ziele zu erreichen ist es notwendig, dass wir zum einen bestehende Räume stärken und neue schaffen, in denen Menschen mit Diskriminierungserfahrungen sich in geschütztem Rahmen austauschen, vernetzen und gegenseitig stärken können. Zum anderen ist es notwendig, dass sich der Landesvorstand und alle Untergliederungen, Teilorganisationen, Gremien und Versammlungen mit der Thematik intensiver und kritischer auseinandersetzen. Im Austausch mit Betroffenen, Expert*innen und den Mitgliedern sollen Konzepte entwickelt werden, wie wir die Vielfalt in unseren eigenen Strukturen fördern und Diskriminierung entgegentreten können.

Der Landesvorstand ist dazu verpflichtet die Ergebnisse dieser Arbeit auf der kommenden Landesmitgliederversammlung vorzustellen und weitere Arbeitsschritte darzulegen. Auch die Strukturkommission wird aktiv in diesen Prozess mit eingebunden.

 

Beschlossen am 10.04.2021 auf der digitalen Landesmitgliederversammlung.



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