10. September 2020

Pressemitteilung der GRÜNEN JUGEND Hessen zur Situation in Moria



In der Nacht zum 9. September 2020 ereignete sich im Geflüchtetencamp Moria auf Lesbos ein Großbrand.

Deborah Düring und Sascha Meier, Sprecher*innen der GRÜNEN JUGEND Hessen, stellen fest:

„Nachdem vor einer Woche die ersten Corona-Fälle in dem Geflüchtetencamp in Moria ausgebrochen sind, zerstörte nun das Feuer große Teile des vollkommen überfüllten Lagers. Das Feuer trifft die Schwächsten und ist auch die Konsequenz des Versagens der Europäischen Politik. Die Europäische Gemeinschaft und Deutschland haben jahrelang dabei zugesehen, wie die Menschenwürde tagtäglich auf Lesbos und an den europäischen Außengrenzen mit Füßen getreten wird. Die inhumane Geflüchtetenpolitik des Bundesinnenministeriums hat gestern tausende von Menschen in die Obdachlosigkeit getrieben, sie jahrelang unter schlimmsten Bedingungen hausen lassen und war, ist und wird vermutlich auch zukünftig für den Tod tausender Menschen mitverantwortlich sein. Wir verurteilen die Blockadepolitik der Bundesregierung und machen deutlich: Deutschland hat Platz! Hessen hat Platz! Wir stehen ein für Humanität und Grundrechte.”

Deborah Düring macht erneut deutlich:

“Hessen hat Platz! Die Frage der Aufnahme von Geflüchteten sollte nicht zur Diskussion stehen. Es ist die humanitäre Pflicht, sowohl auf Europäischer, als auch auf Bundes- und Landesebene sofort zu handeln. Wir fordern ein sofortiges Ende der Blockadehaltung der Bundesregierung und die Ausschöpfung aller Möglichkeiten, in Hessen Menschen aufzunehmen. Hessen muss sich zu den sofort aufnahmebereiten Ländern erklären und deutlich machen, dass wir in Zusammenarbeit mit den Kommunen Platz für die Geflüchteten schaffen.”

Sascha Meier ergänzt:

„Wir fordern nicht erst seit gestern die Evakuierung. Hier in Hessen und in den Kommunen möchte mensch den Geflüchteten helfen. Es wird allerdings durch die Blockadehaltung, wie die des Bundesinnenministers beim Landesaufnahmeprogramm, aktiv verhindert. Wir haben die Sonntagsreden satt und fordern alle Verantwortlichen sofort dazu auf, die Menschen vor Ort zu unterstützen, eine schnelle menschenwürdige und coronakonforme Unterbringung aller Geflüchteten zu organisieren und für die Menschen anschließend eine solidarische Verteilung auf die Europäischen Mitgliedstaaten zu ermöglichen.”



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