10. Dezember 2014

Regierungskoalition zieht den Stecker – GJH protestiert gegen Abschaltung des Livestreams



Die schwarz-grüne Koalition hat sich entschieden, das Livestreamangebot der Plenarsitzungen des hessischen Landtags wegen zu hoher Kosten einzustellen. Stattdessen sollen geschnittene Beiträge im Videoportal YouTube online gestellt werden. Statt einer Gebärdensprachdolmetschung sollen dabei Untertitel eingesetzt werden. 2012 hatte die Grüne Jugend Hessen sich für die Einrichtung des Livestreams stark gemacht.

Bild von Dennis Skley via flickr

Bild von Dennis Skley via flickr

Alexander Unrath und Lisa Süß, Vorsitzende der Grünen Jugend Hessen dazu:

„Die hessische Regierungskoalition macht in Sachen Transparenz einen Schritt rückwärts, wenn sie den Livestream abschaltet. Geschnittene Beiträge können nicht das Gefühl einer Liveübertragung vermitteln. Zudem stellt der Hessische Rundfunk Teile der Plenardebatten bereits nachträglich auf seiner Website zur Verfügung, von daher ist der scheinbar neue Vorschlag der Koalition gar nichts Neues und somit überflüssig. Wenn aber der HR die Debatten bereits aufarbeitet, wäre es auch kein großer Mehraufwand, einen Livestream einzurichten. Dass der aktuelle Livestream bei dem privaten Radiosender Hitradio FFH ausgelagert wurde, war von uns von Anfang an unverständlich. Zudem war der Livestream von FFH inhaltlich mehr schlecht als recht begleitet und die Bild- und Tonqualität miserabel. Deswegen sprechen wir uns dafür aus, dass das aktuelle Angebot des HR um einen Livestream ergänzt und prominent auf der Seite des Landtages und des HR beworben wird.“

Phillip Krassnig, Mitglied im Landesvorstand ergänzt:

„Dass ausgerechnet eine hessische Landesregierung mit GRÜNER Beteiligung den Livestream mit Gebärdensprachdolmetschung einstellt, schmerzt uns. Die als Ersatz angebotenen Untertitel reichen nicht aus. Schließlich ist die deutsche Gebärdensprache für viele gehörlose Menschen Muttersprache. Wir empfehlen den Verantwortlichen den Versuch, mal komplizierte Sachverhalte allein an Untertiteln nachvollziehen zu wollen. Sie werden scheitern!“

Der Landesvorstand fordert die Abgeordneten des hessischen Landtags auf, den Livestream mit Gebärdensprachdolmetschung zu erhalten. Dies muss mit einer deutlichen Steigerung der Bild- und Tonqualität, sowie einer prominenteren Bewerbung einhergehen.



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