15. November 2013

Weiche Drogen legalisieren



Grüne Jugend Hessen (GJH) begrüßt Überlegungen zum Modellversuch der Frankfurter Schutzpolizei

In Frankfurt tagen am 14. und 15. November Polizeibeamte aus 13 Ländern zur Rolle der Polizei bei der Drogenpolitik. Im Zentrum steht dabei unter anderem der erfolgreiche „Frankfurter Weg“, der 2002 in Frankfurt entwickelt und 2009 bundesweit übernommen wurde. Die Frankfurter Schutzpolizei hat im Rahmen der Konferenz nun einen Modellversuch angeregt, der weichen Drogenkonsum zum Eigengebrauch legalisieren soll. Der Landesvorstand der Grünen Jugend Hessen begrüßt diesen Vorstoß der Frankfurter Polizei sehr.

„Süchtige brauchen Therapien und Hilfe statt Ausgrenzung und Kriminalisierung. Wir wollen Prävention und Hilfestellung wieder in den Vordergrund rücken. Frankfurt war hier bereits mit seinem „Frankfurter Weg“, der viele Drogentote verhindert hat, Vorreiter. Es ist Zeit für den nächsten Schritt“, so die Landesvorsitzenden Lisa Süß und Alexander Unrath.

„Die Illegalisierung macht Cannabis erst zur Einstiegsdroge. Auf dem illegalen Markt kommen Konsument*innen leichter mit härteren Drogen in Kontakt, als sie es in speziellen Geschäften wie beispielsweise den Coffee Shops der Niederlande, kommen würden. Auch die Gefahr, verunreinigtes, gestrecktes Cannabis zu erhalten, ist deutlich höher. Wir sprechen uns deshalb für den kontrollierten Verkauf von Cannabis, aber auch von hochprozentigem Alkohol, durch ausgebildetes Fachpersonal in staatlich lizensierten Geschäften aus. Es ist großartig, dass die Frankfurter Polizei nun überlegt, einen entsprechenden Modellversuch zu starten und so weitere Schritte in unserem Sinne zu einer liberalen Drogenpolitik unternimmt“, erklärt Phillip Krassnig, Beisitzer im Landesvorstand der GJH.

Die Grüne Jugend Hessen bestreitet die potentiellen Gefahren des Cannabiskonsums nicht. Die berauschende Wirkung der Hanfpflanze durch den psychoaktiven Wirkstoff THC ist zwar nicht direkt körperlich suchtauslösend, kann aber bei Cannabiskonsumen*innen eine psychische Abhängigkeit verursachen. Deshalb fordert die GJH mit der Legalisierung von Cannabis gleichzeitig eine verbesserte Aufklärungsarbeit.

Während permanent Geld in die Repression gesteckt wird, müssen Prävention, Aufklärung oder Hilfe- und Therapieangebote mit wenigen Mitteln auskommen. In eine verantwortliche Drogenpolitik müssen alle legalen Drogen wie Alkohol und Tabak sowie die illegalen Drogen und die nicht-stoffgebundenen Süchte wie Glücksspiel gleichermaßen einbezogen werden.



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