Pressemitteilung 2025-13: Freiwilligkeit statt Pflicht: Für ein starkes Engagement der Jugend
Die GRÜNE JUGEND Hessen positioniert sich klar gegen die Einführung eines Pflichtjahres. Engagement junger Menschen müsse freiwillig bleiben, betont die Jugendorganisation, die sich seit Jahren für die Stärkung von Freiwilligendiensten einsetzt.
„Der Vorschlag der GRÜNEN erweckt bei uns schmerzlich den Eindruck, wir würden uns zu wenig gesellschaftlich engagieren. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Junge Menschen engagieren sich im Generationenvergleich überdurchschnittlich viel für unsere Gesellschaft“, so Titus Dharmababu, Co-Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen. „Unsere Generation musste nicht nur während der Coronapandemie enorm zurückstecken. Beim Wegfall des Kulturpasses, dem immer teurer werdenden Deutschlandticket, unbezahlbaren Mieten für WG-Zimmer oder der völlig unzureichenden Klimapolitik zeigt sich, dass die Interessen der jungen Generation in der Politik kaum eine Rolle spielen. Statt immer neue Forderungen an uns zu stellen, sollte Politik endlich fragen, was sie jungen Menschen zurückgeben kann.“
„Engagement muss freiwillig bleiben. Statt durch Zwang sollten wir endlich überlegen, wie wir ehrenamtliches Engagement fördern und für alle Menschen zugänglich machen, unabhängig vom Elternhaus oder Geldbeutel“, ergänzt Senem Bozdağ, Co-Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen. „Wir fordern einen gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf die Förderung von Freiwilligendiensten, ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau, sowie Beratungsangebote für alle Schulabgänger*innen. Damit kann sich eine Kultur entwickeln, in der Freiwilligkeit selbstverständlich ist, auch ohne den Druck eines Pflichtjahres.“
Die GRÜNE JUGEND Hessen unterstützt damit die Position zahlreicher Träger*innen und Verbände von Freiwilligendiensten, die in ihrem aktuellen Positionspapier „Freiwilligendienste 2030 – Vision für eine Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit“ die Wichtigkeit von Freiwilligkeit hervorheben und ein Pflichtjahr ablehnen. Ein verpflichtendes Jahr, so heißt es im Positionspapier, würde gerade in Zeiten steigender Mieten, prekärer Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie gesellschaftlicher Spaltung junge Menschen weiter belasten, statt ihre Selbstwirksamkeit zu fördern.
„Wir erleben, dass junge Menschen oft übergangen werden, wenn Entscheidungen getroffen werden, die ihre Zukunft betreffen. Ein verpflichtendes Jahr würde genau dieses Muster wiederholen. Man entscheidet über den Kopf der Jugend hinweg, ohne ihre Perspektiven einzubeziehen“, so Bozdağ weiter.
Die GRÜNE JUGEND Hessen fordert daher, Freiwilligendienste konsequent auszubauen, fair zu finanzieren und die Rahmenbedingungen für Engagement zu verbessern. Nur so kann die Motivation junger Menschen erhalten bleiben und die Gesellschaft langfristig gestärkt werden.
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