„Aufstehen, aufeinander zugehen, von einander lernen miteinander umzugehen.“- Offener Brief an Stadtjugendpfarrer Rüdiger Kohl
Sehr geehrter Herr Kohl,
das oben angegebene Zitat, erinnert mich an meine Zeit als Ministrant der katholischen Pfarrgemeinde Herz-Jesu in Ginsheim-Gustavsburg. Ich bin dieser Tätigkeit immer mit sehr großer Freude nachgegangen. Sie war mitunter auch dafür verantwortlich, dass ich mich später der politischen Jugendarbeit gewidmet habe.
Umso mehr war ich von Ihrer Pressemitteilung zum Tanzverbot am Karfreitag überrascht. Sie unterstellen uns dort, Zitat: „Die Jugendorganisation lässt den Respekt vor Religion und kulturellen Wurzeln auch vieler junger Menschen vermissen.“ Dieses kann ich als treuer Kirchensteuerzahler, ehemaliger Ministrant und Austräger der Kirchenzeitung „Glauben und Leben“, sowie Inhaber von vier Sakramenten durch die katholische Kirche nur zurückweisen.
Unsere Intention war und ist es nie gewesen die österliche Besinnung zu stören, geschweige denn sie zu behindern. Wir werden daher alles Nötige tun, damit niemand in ihrer/seiner Glaubensausübung beeinträchtigt ist. Ein, aus unserer Sicht, wichtiges Anliegen. Wenn Sie sich dennoch darin gestört fühlen, dass Menschen durch ihre Präsenz und in Stille ihre Freude am Tanzen kundtun, so rate ich Ihnen andere Teile dieser vielseitigen Stadt Frankfurt zu erkunden. Lässt es die Zeit zu verweile ich zum Beispiel auch gerne im Palmengarten oder im Grüneburgpark. Die Wetteraussichten versprechen ja einiges an diesem Wochenende.
Aus Sicht des Landesvorstandes der Grünen Jugend Hessen obligt es jeder/jedem Einzelnen die Osterfeiertage zur Besinnung zu nutzen. Diejenigen die das wollen, sollen nicht daran gehindert werden. Gleiches gilt für diejenigen, die am Osterwochenende die Lust am Tanzen verspüren. Ein egalitäres Prinzip.
Besinnen wir uns nun wieder auf unser Ausgangszitat: „Aufstehen aufeinander zugehen, voneinander lernen miteinander umzugehen.“ Die Osterfeiertage eignen sich doch wunderbar um diesen frommen Worten gerecht zu werden.
Wir schlagen Ihnen daher vor, gemeinsam mit Ihnen einen Gottesdienst Ihrer Wahl zu besuchen. Im Anschluss würden wir uns freuen mit Ihnen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer politischen Standpunkte zu diskutieren. Wir freuen uns auf eine Rückmeldung. Bis dahin wünschen wir Ihnen ruhige und besinnliche Osterfeiertage.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Weiß
für den Landesvorstand der Grünen Jugend Hessen
Hintergrund:
Der offene Brief entstand als Reaktion auf eine Pressemitteilung des Stadtjugendpfarrers. Nachzulesen: http://www.frankfurt-evangelisch.de/_content/0000000002,00100,00/&newsid=2788
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