29. August 2016

LaBei August 2016: Sauberes Wasser – Für uns und die Umwelt



Unsere Gewässer werden immer mehr durch Rückstände von Medikamenten, Kosmetika, Pflanzenschutzmitteln und weiteren chemischen Abbauprodukten wie von z.B. Reinigungsmitteln belastet. Diese sogenannten Mikroverunreiniger sind inzwischen in unseren Flüssen und Seen, sowie im Grundwasser und dadurch auch in unserem Trinkwasser nachweisbar. Trotz ihrer geringen Konzentration haben diese Mikroverunreiniger teils starke Auswirkungen auf Fische und andere Wasserlebewesen. Eine Gefahr für unsere Gesundheit lässt sich nach aktuellen wissenschaftlichen Stand weder sicher belegen noch verneinen.

Ziel muss es sein, den ständigen steigenden Eintritt dieser Stoffe in unsere Umwelt zu unterbinden. Die GRÜNE JUGEND HESSEN fordert, folgende Maßnahmen umzusetzen:
1. Reduktion der umweltschädlichen Stoffe
Die Menge an Medikamenten, Pflanzenschutzmittel und Kosmetika, die über Abwässer in unsere Umwelt gelangen, lässt sich durch Sensibilisierung von Ärzt*innen, Landwirt*innen und Verbraucher*innen reduzieren. Ein Verbot von Substanzen wie z.B. Triclosan und Mikroplastik in Kosmetikprodukten trägt ebenfalls zu einer erheblichen Reduktion von Mikroverunreinigern bei. Durch ein solches Verbot würde die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Alternativen gefördert.

2. Bessere Aufbereitung unserer Abwässer
Unsere heutigen Kläranlagen sind mit ihrem 3-stufigen Reinigungsprozess nicht in der Lage, Mikroverunreiniger aus dem Abwasser zu entfernen. Eine vierte Reinigungsstufe kann zu einer erheblichen Reduzierung der Verunreinigung führen. Wir begrüßen daher den vom Land Hessen geförderten Forschungsversuch einer vierstufigen Wasseraufbereitung in Langen. Gleichzeitig sehen wir, dass viele Kommunen mit den Investitionen in eine weitere Reinigungsstufe finanziell überfordert wären. Es ist daher äußerst wichtig, dass die Landesregierung in Aussicht gestellt hat, Investitionskosten in Höhe von 30-50% über die zur Verfügung stehenden Mittel der Abwasserabgabe zu übernehmen. Wir regen jedoch an zu prüfen, ob in Anlehnung an das bereits in der Schweiz realisierte Vorhaben, nicht auch eine Förderung von über 75% durch eine Anpassung der Abwasserabgabe möglich ist. Dies würde vielen Kommunen, die sich in schwieriger Haushaltslage befinden, die nötigen Investitionen erleichtern.

3. Zusätzliche Maßnahmen zur Trinkwasseraufbereitung
Die Frage von gesundheitlichen Folgen von Mikroverunreinigern ist wissenschaftlich nicht geklärt, hier bedarf es dringend weiterer Untersuchungen, die durch Fördergelder unterstützt werden sollen. Werden in Trinkwasserbrunnen heute die „gesundheitlichen Orientierungswerte“ überschritten, fordern wir eine Aufbereitung des Wassers, um Gesundheitsrisiken auszuschließen.

Landesbeirat 27.08.2016 in Gießen
Antragsteller*innen: Nina Eisenhardt und Thorben Sämann



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