3. April 2022

LMV April 2022: Anti-Schwarzen Rassismus bekämpfen und koloniale Vergangenheit aufarbeiten



Die Grüne Jugend Hessen setzt sich aktiv gegen Rassismus ein. Wir werden gemeinsam mit der Zivilgesellschaft anti-Schwarzen Rassismus aktiv bekämpfen und die koloniale Vergangenheit aus hessischer Perspektive aufarbeiten. Betroffenen zuzuhören, sowie langfristige Bündnis- und Bildungsarbeit in Zusammenarbeit mit Initiativen und Interessenverbänden gehören genauso dazu, wie die Umsetzung konkreter politischer Maßnahmen. Immer noch ist in breiten Teilen der Gesellschaft ein mangelhaftes bis nicht vorhandenes Bewusstsein der schrecklichen deutschen Kolonialgeschichte zu verzeichnen. Dementsprechend gibt es auch keine ganzheitliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema, das auf die sog. ”Rassentheorie” zurückzuführen ist. Bis heute sind diese Auswirkungen auf vielen gesellschaftlichen Ebenen wie Bildung, Kultur, Alltag und Straßenbild uvm. präsent und bedeuten für Betroffene starkes Leid. Dieser massive Missstand kann nur durch eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung und folgenden Auseinandersetzung auf den Weg gebracht werden. Dabei muss stets das klare Bekenntnis zur offenen und vielfältigen Gesellschaft gewahrt werden.

Deshalb wird die Grüne Jugend Hessen:

  • Die Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft und Abstammung anerkennen und umsetzen.
  • Das N/ und M-Wort als rassistisch, diskriminierend und entmenschlichend anerkennen und den Gebrauch der beiden Worte auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen ächten.
  • Ein Angebot für einen Workshop zu Anti-Schwarzen Rassismus sowie den Zusammenhängen mit der Kolonialgeschichte in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen organisieren und den Mitgliedern der GJH anbieten.
  • Sich dafür einsetzen, dass hessenweit Plätze und Straßennamen mit Bezug zu Kolonialgeschichte identifiziert werden. Daraufhin soll in allen Fällen eine Auseinandersetzung und Kontextualisierung der Hintergründe vor Ort durch QR-Codes, Plaketten oder Tafeln ermöglicht werden. In besonders drastischen Fällen soll unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft auf eine Umbenennung der Namen von Straßen und Plätzen Straßennamen hingewirkt werden. Neue Namensvorschläge sollen vor allem der Unterrepräsentanz von weiblichen und diversen Straßennamen entgegenwirken.
  • Darauf hinwirken, dass in hessischen Kultureinrichtungen Provenienzforschung betrieben wird. Zum einen soll darauf hingewirkt werden, dass koloniale Raubgüter in Besitz verschiedener Institutionen und Museen ausgemacht werden. Wenn eindeutig belegt ist, dass Kulturgüter dem/der Eigentümer*in unter Zwang entzogen wurden, wird ihm/ihr oder den Erbenden/Rechtsnachfolgenden die Rückgabe (Restitution) in die Ursprungsländer initiiert.
  • Darauf hinwirken, dass die deutsche Kolonialgeschichte fester Bestandteil des Lehrplans an hessischen Schulen wird.

Beschlossen am 03.04.2022 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar



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