Queer Visibility – CSD-Kampagne 2023

Ein Sommer voller CSDs, Queer Eye auf Netflix und Olivia Jones im Dschungelcamp: Man könnte meinen, der Kampf um die Gleichberechtigung und Akzeptanz queerer Menschen sei vorbei, wir könnten uns in unsere regenbogenfarbene Hängematte legen und das queere Leben genießen. Der Kampf ist aber noch lange nicht vorbei! Um das eindeutig zu erkennen, schauen wir über unsere Landesgrenzen hinaus. In Uganda wird aktuell die Todesstrafe für Homosexuelle gefordert. Gleichzeitig verbannen einige US-Staaten queere Bücher aus ihren Schulen und sprechen trans* Kindern ihre Existenz ab. Lasst uns international solidarisch sein!

Doch Queerfeindlichkeit ist kein entferntes Problem – auch in Deutschland mangelt es an queerer Sichtbarkeit. Gerade in ländlichen Regionen gibt es selten Schutzräume, in denen sich queere Menschen kennenlernen und austauschen können. Auch in der Bildung sind queere Existenzen nicht gleichgestellt und finden oft keine Erwähnung – trotz Aktionsplan „Vielfalt“ für den hessischen Lehrplan! Besonders bei steigenden queerfeindlich – motivierten Gewalttaten muss auch die Politik queere Lebensweisen endlich repräsentieren und effektiv schützen!

Das alles geht anders! So zum Beispiel in Spanien: Dort dürfen Menschen ab 12 Jahren über ihren Geschlechtseintrag entscheiden und homosexuelle Paare sind heterosexuellen schon lange rechtlich gleichgestellt. Wir streben eine offene und vielfältige Gesellschaft an. Schluss mit rainbow-washing und her mit echter Queer Visibility! Dabei ist klar, dass auch innerhalb der queeren Community insbesondere trans, inter*, nicht-binäre und agender Jugendliche und Erwachsene sowie queere Menschen mit Behinderung und queere BiPoCs besonderen Schutz, Sichtbarkeit sowie starke Unterstützung und Solidarität benötigen.

Darum kämpft mit uns für eine buntere Welt!

Für uns ist queere Visibility auch politische Veränderung, deswegen fordern wir:

  • Unsere Geschichte und Identitäten in die Lehrpläne
  • Regelmäßige, aktuelle Weiterbildung für medizinische Berufe, öffentliche Behörden und die Polizei
  • Unsere Projekte und Anlaufstellen finanziell stärker und dauerhaft unterstützen
  • Die Gewalt an Queers in der Kriminalstatistik sichtbar machen, verfolgen und vorbeugen
  • Sicherheit beim Outing, egal ob im Sport, im Verein, am Arbeitsplatz oder in der Politik!