29. April 2011

Schriftliche Stellungnahme der Vorsitzenden der Grünen Jugend Hessen, Ouasima Chami und Benjamin Weiß



Sehr geehrte Damen und Herren,

in unserer schriftlichen Stellungnahme beziehen wir uns auf die mediale Berichterstattung der vergangenen Tage und der darin erwähnten Strafanzeige gegen Sarah Sorge und uns. Diese Begebenheiten haben uns dazu veranlasst, unsere Standpunkte nochmals zu verdeutlichen.

Im Vorfeld der Osterfeiertage entstand eine öffentliche Diskussion um das Tanzverbot, dass im hessischen Feiertagsgesetz verankert ist. Die Grüne Jugend Hessen (GJH) ist der Ansicht, dass dieses Tanzverbot nicht mehr zeitgemäß ist und das Feiertagsgesetzt einer Änderung bedarf. Um unseren Standpunkt zu verdeutlichen, haben wir in einer Pressemitteilung zu dem Flashmob am Karfreitag auf dem Römer aufgerufen.
Unserer Meinung nach greift das Tanzverbot unnötig die Freiheitsrechte, auch nicht-religiöser Menschen, an. Dieses Gesetz ist einer pluralen Gesellschaft und speziell jungen Menschen kaum vermittelbar. Sofern die Tanzveranstaltungen Gottesdienste oder andere religiöse Veranstaltungen nicht stören, sollten diese erlaubt werden. Unsere Kritik galt hier jedoch ausschließlich dem Ordnungsdezernentender Stadt Frankfurt, Volker Stein (FDP), da er das Gesetz, anders als in den vergangenen Jahren, unnötig hart kontrolliert hat.
Ebenfalls haben wir im Vorfeld ausdrücklich betont, dass wir die christliche Andacht an diesem Tag nicht stören wollen. Dieses belegt auch der offene Brief an den evangelischen Stadtjugendpfarrer Rüdiger Kohl. Zitat:
„Unsere Intention war und ist es nie gewesen die österliche Besinnung zu stören, geschweige denn sie zu behindern.  Wir werden daher alles Nötige tun, damit niemand in ihrer/seiner Glaubensausübung beeinträchtigt ist. Ein, aus unserer Sicht, wichtiges Anliegen.“ (Quelle: https://www.gjh.de/frog/?p=698)
Weiterhin können wir nicht bestätigen, dass es zu Beleidigungen, Pfiffen o.ä. gegenüber Menschen, die an der Prozession teilnahmen, gekommen ist. Sollte dies dennoch der Fall gewesen sein, dann distanzieren wir uns ausdrücklich von solchen Handlungen und missbilligen sie aufs Schärfste. Wir können bezeugen, dass weder wir, noch irgendein GJH Mitglied an diesem Tag in irgendeiner Art und Weise die o.a. Handlungen praktiziert hat.
Sollte es dennoch zu diesen Vorfällen gekommen sein, dann bedauern wir das sehr. Unser Ziel war und ist es nie gewesen die österliche Besinnung zu stören. Gerne stehen wir für einen Dialog mit der Kroatischen Gemeinde Frankfurt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ouasima Chami und Benjamin Weiß
Landesvorsitzende der Grünen Jugend Hessen


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