Alterserhöhung? Here we go again!

Die Memes sind ready und die Farbe auf dem Banner ist getrocknet, denn es ist wieder so weit: Wir debattieren erneut über die Anhebung des Höchstalters auf 29 Jahre. Ja, wir wissen, diese Debatte gehört nicht zu den beliebtesten, aber mit diesem Papier möchten wir euch einige Pro-Argumente und Gedankengänge aufzeigen. 

Es geht nur darum, dass die Mitgliedschaft mit Ende 29 endet, statt mit Ende 27. 

Es ist kein Geheimnis, dass wir als GRÜNE JUGEND und vor allem die GRÜNEN noch immer überwiegend weiß und akademisch geprägt sind. Das ist ein großes Problem. Ein großes und strukturelles Problem, was uns alle nachdenklich machen sollte. Gerade im Jahr 2024 haben wir eine große Anzahl an migrantisierten Mitgliedern verloren, während Menschen mit einer Ausbildung kaum den Weg zur GRÜNEN JUGEND finden.  Dabei sollte es doch klar sein: Wer über Antirassismus und Arbeitskämpfe auf einer theoretischen Ebene spricht, muss diese Haltung auch in den eigenen Strukturen verankern. Als solidarischer Verband gehört es zu unseren Aufgaben, mehr jungen Menschen den Zugang zu politischem Engagement zu ermöglichen. Es geht dabei, um die Frage, ob wir als zum größten Teil privilegierte Menschen unsere Räume für weniger Privilegierte Menschen öffnen wollen. Wir hoffen, die Antwort lautet: Ja, denn wir sind eine GRÜNE JUGEND für alle.

Eine GRÜNE JUGEND für migrantisierte Mitglieder und Arbeiter*innen

Wer sind die Mitglieder, die erst spät zur GRÜNEN JUGEND kommen und von der Erhöhung der Altersgrenze profitieren würden? Das hat die Verbandsumfrage im Jahr 2022, an der alle Mitglieder der GRÜNEN JUGEND teilnehmen konnten, klar gezeigt. Weiße Männer kommen am frühesten zur GRÜNEN JUGEND, migrantisierte FLINTA* und nicht-Akademiker*innen am spätesten. Natürlich ist es schwer, sich politisch in einem unbezahlten Ehrenamt zu engagieren, wenn man arbeiten gehen muss, um die Eltern finanziell zu unterstützen. Natürlich kann man nicht 20 Stunden pro Woche in einen Verband investieren, wenn man eine Ausbildung macht oder die akademisierte Sprache nicht versteht. Wenn man von politischen Räumen ausgeschlossen wurde, generationsübergreifende Diskriminierung verarbeiten muss oder einen Verband vorfindet, in dem niemand so ist wie man selbst, braucht es deutlich länger, um in der GRÜNEN JUGEND vielleicht doch eine politische Heimat zu finden. Wer dann mit Mitte 20 zu uns kommt, hat wenig Zeit, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen, wenn nach 2-3 Jahren die Mitgliedschaft schon wieder endet. 

Ein Beispiel aus Hessen: 2024 waren 72 % unserer Mitglieder im Migra-Rat (eine Vernetzungsgruppe für migrantisierte Mitglieder in Hessen) zwischen 26-29 Jahre alt. Ohne diese Mitglieder hätten wir im gesamten Landesverband nur eine Handvoll migrantisierter Mitglieder. Wir haben von sehr, sehr vielen Landesverbänden die Rückmeldung bekommen, dass sie kaum aktive migrantisierte Mitglieder haben. Das ist ein Zustand, den wir so nicht akzeptieren dürfen.

Wir möchten darauf reagieren und wollen mit einer Anhebung der Altersgrenze auf Ende 29 mehr Raum für unterschiedliche Lebensläufe schaffen. Der Einstieg in politische Arbeit verläuft nicht bei allen gleich. Das sollte uns allen bewusst sein. Nicht jede*r hat den direkten Zugang zu Jugendorganisationen. Manche sind mit 16 schon aktiv, andere kommen erst später dazu. Beides ist wertvoll und verdient Anerkennung und Platz in unserem Verband. Wir hoffen, dass die Förderung von migrantisierten Menschen und Menschen, die eine Ausbildung machen und anschließend berufstätig sind, euch und eurem Verband wichtig ist, denn wenn wir uns die aktuellen Zahlen anschauen, sehen wir einen großen Handlungsbedarf. Wir können so viele antirassistische Workshops halten wie wir wollen, ohne strukturelle Anpassung werden wir nicht vorankommen.

Eine GRÜNE JUGEND für jüngere Mitglieder

Wir haben in diesem Prozess mit vielen Mitgliedern geredet und ein Argument haben wir besonders oft gehört. Viele befürchten, dass gerade die jüngeren Mitglieder sich in einem Raum mit 29-Jährigen unwohl fühlen würden oder dass U18-Mitglieder systematisch benachteiligt werden.

Die Erfahrung aus Hessen zeigt auch: die allermeisten 28- und 29-Jährigen bei uns engagieren sich in der Regel entweder in der Mutterpartei oder haben keine Ämter in der GRÜNEN JUGEND. Sie sind passive Mitglieder, die tendenziell mehr Geld haben als Schüler*innen und höhere Mitgliedsbeiträge zahlen. Mit der Alterserhöhungen schaffen wir gerade für die 26- und 27-Jährigen Menschen eine Perspektive, sich weiterhin in ihrer Jugendorganisation engagieren zu können. Wir sprechen hier von Kontinuität. Die Ü27 Mitglieder, die dazu kommen sind in der Regel Personen aus marginalisierten Gruppen, das hat uns die Erfahrung in Hessen gezeigt, genau aus diesem Grund stellen wir den Antrag ja auch.

Wir können unsere Strukturen intersektional und solidarisch führen, ohne Personengruppen gegeneinander auszuspielen. Wenn Männer problematisch und grenzüberschreitend sind, müssen sie klare Konsequenzen erfahren. Sie einfach in die Mutterpartei zu schieben, wird unserer feministischen Grundhaltung absolut nicht gerecht. Wir fordern, dass Täter Konsequenzen bekommen: Wir schützen sie nicht, wir tolerieren sie nicht und schon gar nicht finden wir ihre Existenz weniger erträglich, weil sie ja „nur in der Mutterpartei“ sind. Nur weil wir denken, dass wir problematische Männer aus der GJ mit der Altersgrenze 27 raushalten, müssen migrantisierte Personen, Arbeiter*innen oder anderen marginalisierte Gruppen darunter leiden? Die Erfahrung zeigt auch, wer mit 29 problematisch ist, ist es auch schon mit 22 oder 25, d.h. Übergriffe und problematisches Verhalten machen doch nicht vor einer Altersgrenze halt.

Wir sind alle 20 Kreisverbände in Hessen durchgegangen und wir haben insgesamt 4 Vorstandsmitglieder, die zwischen 27 und 28 Jahre alt sind. 2 davon sind migrantisiert, die anderen 2 kommen aus dem ländlichen Raum. Und bevor die Frage kommt: Ja, alle Kreisvorstände sind bei uns quotiert, sonst dürfte der Kreisverband nicht existieren. Nichtsdestotrotz können Kreisverbände selbstverständlich auch eine U18 Quote für Vorstände auf KV-Ebene einführen. Aber die Analyse aus Hessen zeigt, dass weder unser Landesvorstand noch die Kreisvorstände mit Ü27 Leuten überflutet sind. Wir haben in Hessen schon lange die Altersgrenze bei 30 aber die Landesvorstandsmitglieder im Ü27-Bereich lassen sich von einer Hand abzählen, während wir in den letzten 10 Jahren 6 migrantisierte Sprecher*innen in der GRÜNEN JUGEND Hessen hatten, von denen die Hälfte 26-27 waren bzw. sind.  

Eine GRÜNE JUGEND für den linken Machtaufbau

Wir stehen an einem Wendepunkt in der Partei. Wollen wir weiter eine sogenannte “Realpolitik”, die mit Bauchschmerzen Menschen abschiebt, oder wollen wir uns endlich an einen linken Machtaufbau wagen?

Längere Mitgliedschaften ermöglichen es, Mitglieder strukturell auszubilden, politische Verantwortung zu übernehmen und die Verbandsarbeit zu professionalisieren. Mitglieder, die länger in der GRÜNEN JUGEND aktiv sind, können ihr Wissen gezielt in der Mutterpartei einbringen und so den Aufbau einer linken Basis nachhaltig stärken. Die Altersanhebung auf Ende 29 schafft strategische Vorteile für die langfristige politische Wirkung unserer Organisation. Gerade für den Übergang in die Mutterpartei kann man Mitgliedern in den letzten Jahren noch so einiges an Wissen und Skills mitgeben. Die GRÜNE JUGEND bietet nicht nur einen Einstieg in die politische Arbeit, sondern auch ein Umfeld, in dem man voneinander lernen, neue Fähigkeiten entwickeln und sich mit linken Ideen auseinandersetzen kann. 

Ein weiterer Punkt: die meisten Votenträger*innen der GRÜNEN JUGEND liegen in der Altersspanne zwischen 25 und 27 Jahren. Damit scheiden sie häufig bereits während ihrer ersten Legislaturperiode aus dem Verband aus. Eine Anhebung der Altersgrenze würde ermöglichen, diese politisch erfahrenen und gut vernetzten Mitglieder länger einzubinden, ihre Expertise im Verband zu halten und sie stärker in die strategische und inhaltliche Ausrichtung der GRÜNEN JUGEND einzubinden. So können wir linke Mehrheiten langfristig sichern und unseren Einfluss innerhalb der Gesamtpartei ausbauen.

Außerdem schlagen wir vor, die Mitgliedsbeiträge der Ü27-Jährigen gezielt an die APO-Länder zu verteilen. Eine gezielte Umverteilung der Mitgliedsbeiträge würde dazu beitragen, diese Ungleichheiten (auch wenn es nur minimal ist) zu verringern. Gerade in den APO-Ländern leisten viele junge Aktive beeindruckende politische Arbeit, über die wir sehr dankbar sind!

Pressemitteilung 2025-10: Demokratie braucht junge Stimmen – GRÜNE JUGEND Hessen kritisiert Ablehnung des Kommunalwahlalters 16

Die GRÜNE JUGEND Hessen zeigt sich enttäuscht über die gestrige Entscheidung im Hessischen Landtag, das Kommunalwahlalter nicht auf 16 Jahre zu senken. Ein entsprechender Vorstoß seitens der GRÜNEN ist im Plenum gescheitert, was ein klarer Rückschlag für die Demokratie und für junge Menschen im Land ist.

„Es ist ein fatales Signal an eine ganze Generation, dass ihre Stimme offenbar weiterhin nicht zählt“, erklärt Senem Bozdağ Co-Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen. „Es ist auch kein Geheimnis, dass vor allem die CDU seit Jahrzehnten die größte Blockade beim Wahlalter 16 darstellt. Ihre Angst vor jungen Stimmen darf nicht länger über den Interessen einer ganzen Generation stehen.“

Die GRÜNE JUGEND Hessen betont, dass die Absenkung des Wahlalters ein wichtiger Schritt zu mehr politischer Teilhabe und zu einer lebendigen Demokratie ist. In 12 von 16 Bundesländern dürfen 16- und 17-Jährige bereits an Kommunal- oder Landtagswahlen mit großem Erfolg teilnehmen. „Die Landesregierung zeigt nicht nur mit ihrer unzumutbaren Klima-, Jugend- und Bildungspolitik, dass ihr die Interessen junger Menschen egal sind. Auch wenn es darum geht, ihnen Verantwortung und Mitbestimmung zu übertragen, kneift sie“, so Titus Dharmababu, Co-Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen. „Gerade in Zeiten zunehmenden Vertrauensverlusts in die Politik wäre es ein wichtiges Signal gewesen, Jugendlichen mehr Gehör zu verschaffen.“

Die GRÜNE JUGEND Hessen kündigt an, weiter für eine Absenkung des Wahlalters zu kämpfen und den Druck aufrechtzuerhalten: „Unsere Demokratie darf nicht an der Altersgrenze von 18 Halt machen. Wir werden nicht nachlassen, bis alle jungen Menschen mitbestimmen können, die längst politisch denken und handeln.“

Pressemitteilung 2025-09: GRÜNE JUGEND Hessen verurteilt den antisemitischen Post der Linksjugend [’solid] Frankfurt

Die GRÜNE JUGEND Hessen verurteilt die antisemitische und menschenverachtende Äußerung der Linksjugend [’solid] Frankfurt aufs Schärfste. In einem Social Media-Beitrag der Linksjugend [’solid] Frankfurt wurde bedauert, dass eine jüdische Schüler*innengruppe nicht aus einem fliegenden Flugzeug gestoßen worden sei.

„Wir sind entsetzt über den antisemitischen Post der Linksjugend [’solid] Frankfurt. Er zeugt von einer Diskursverschiebung, die offenen Antisemitismus zunehmend salonfähig machen will. In Zeiten, in denen gewaltsame antisemitische Übergriffe zunehmen, ist die Entwicklung der Linksjugend [’solid] zutiefst beunruhigend“, erklärt Titus Dharmababu, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen.

„Antisemitismus im Deckmantel vermeintlicher Kritik ist keine legitime Meinungsäußerung, sondern menschenverachtende Hetze. Kritik an der Politik der israelischen Regierung ist legitim und notwendig. Doch sie darf niemals als Vorwand dienen, Hass gegen die jüdische Community zu verbreiten. Wir begrüßen, dass die Verfasserin des Posts laut eigenen Berichten nicht mehr Mitglied der Jugendorganisation ist. Doch die Verantwortlichen im Sprecher*innenrat der Linksjugend [’solid] Frankfurt sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und über personelle Konsequenzen nachdenken“, ergänzt Senem Bozdağ, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen.

„Dass Inhalte dieser Art ungefiltert auf einem offiziellen Account veröffentlicht werden konnten, zeigt ein massives Versagen innerhalb der Strukturen der Linksjugend [’solid] Frankfurt. Von der Linksjugend [’solid] erwarten wir, dass sie endlich die längst überfällige Aufarbeitung des Antisemitismus in den eigenen Reihen beginnt und ihre internen Prozesse und Strukturen überdenkt“, stellt Titus Dharmababu klar.

Der antisemitischen Äußerung vorausgegangen war eine Meldung der Jüdischen Allgemeinen über den Rauswurf einer Gruppe jüdischer Jugendlicher aus einem Flugzeug in Valencia.

Pressemitteilung 2025-08: Einschüchterungstaktik der Jungen Union: Minderjährige Schülerin wird wegen Kritik an JU verbal bedrängt – GRÜNE JUGEND Hessen fordert Konsequenzen

Eine 17-jährige Schülerin kritisiert in einem Artikel ihrer Online-Schülerzeitung die Praktiken der Jungen Union. Daraufhin wird sie von einer Gruppe von Mitgliedern der Jungen Union direkt vor ihrer Schule abgefangen und verbal bedrängt.


Am 4. Juli 2025 veranstaltete die Junge Union im Main-Taunus-Kreis eine sogenannte „Schulverteilaktion“ in unmittelbarer Nähe des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim. Unter dem Vorwand, den Schüler*innen einen schönen Ferienstart zu wünschen, versuchte die Jugendorganisation, junge Menschen durch Mitgliedsanträge für sich zu gewinnen. Auf Nachfrage teilte uns das Graf-Stauffenberg-Gymnasium mit, dass die Schule zuvor nicht über die Aktion informiert wurde.

Die 17-jährige Schülerin Mia Sophie Reil, seit wenigen Monaten Mitglied der GRÜNEN JUGEND, äußerte sich bereits im Vorfeld der Aktion in der Online-Schülerzeitung „HEADLINE”. In ihrem Kommentar kritisiert sie die parteipolitische Vereinnahmung des schulischen Umfelds und fordert, die politische Neutralität an Schulen zu wahren, anstatt parteipolitischer Werbung vor dem Schultor Raum zu geben.

Das Angebot, mit einem Gastbeitrag in der Schülerzeitung auf den Artikel zu reagieren, lehnte die JU ab. Stattdessen kam es am Tag der Aktion zum Eklat: Mia Sophie Reil wurde auf ihrem Weg zur Schule von mehreren JU-Mitgliedern abgefangen und verbal angegangen. Die Gruppe forderte sie auf, sich mit dieser Art von Kritik nicht mehr in der Schülerzeitung zu äußern. Die Redaktion der Schülerzeitung wurde von den Beteiligten pauschal als „links-grün unterwandert“ diffamiert, die Schülerin als „arrogant” betitelt. Eine sachliche Kritik an den Inhalten des Artikels gab es kaum. Angeführt wurde die Gruppe von Maximilian Vogel, Referent im Landesvorstand der Jungen Union Hessen, sowie Daniel Hamzeh, Vorsitzender der Jungen Union Flörsheim.

„Schüler*innen, die sich noch in ihrer politischen Meinungsfindung befinden, müssen dies tun können, ohne auf dem Schulweg parteipolitischer Werbung ausgesetzt zu sein. Der Jungen Union fehlt der Respekt gegenüber dem Anspruch der politischen Neutralität an Schulen“, erklärt Titus Dharmababu, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen.


„Die Konfrontation mit einer Minderjährigen, die sich in der Schülerzeitung eingebracht hat, war ein geschmackloser Angriff, um die Meinung einer jungen Frau zu unterdrücken. So sieht keine demokratische Auseinandersetzung aus, sondern eine Einschüchterungstaktik. Wer sich öffentlich für ‚Sicherheit und Schutz‘ stark macht, sollte erst einmal bei sich selbst anfangen“, bewertet Senem Bozdağ, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen.

„Wenn erwachsene Männer eine minderjährige Schülerin wegen ihrer Kritik abfangen und auf dem Schulweg konfrontieren, wird eine Grenze überschritten, die wir nicht hinnehmen dürfen. Wir erwarten, dass die Junge Union aus diesem Vorfall Konsequenzen zieht und sich für ihr Fehlverhalten entschuldigt“, so Titus Dharmababu.


Die GRÜNE JUGEND Hessen erklärt sich solidarisch mit allen Jugendlichen, die den Mut haben, das Fehlverhalten politischer Organisationen öffentlich zu benennen. Wer dieses Fundament infrage stellt, verlässt den Boden des respektvollen Miteinanders und der demokratischen Spielregeln.

Pressemitteilung 2025-07: Abschiebung ist keine Lösung – GRÜNE JUGEND Hessen fordert sofortigen Kurswechsel in der Asylpolitik

Die GRÜNE JUGEND Hessen kritisiert die aktuelle Abschiebepolitik der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung scharf. Abschiebungen, ob nach Afghanistan, in sogenannte „sichere Drittstaaten“ oder innerhalb der Europäischen Union, stehen für eine Politik der Ausgrenzung, die Menschenrechte systematisch untergräbt und das individuelle Leid hinter bürokratischen Zahlen versteckt.
„Jeder Mensch hat ein Recht auf Schutz, Sicherheit und ein Leben in Würde. Abschiebungen sind immer Akte staatlicher Gewalt, die Angst, Ohnmacht und Unsicherheit erzeugen. Sie sind das Gegenteil einer solidarischen Gesellschaft,“ erklärt Senem Bozdağ, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen.


Die hessische Landesregierung hat ihre Abschiebepraxis im vergangenen Jahr massiv ausgeweitet: 2024 wurden 1.661 Menschen abgeschoben, deutlich mehr als im Jahr zuvor. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 waren es bereits 566 Personen, was einem Anstieg von rund 45 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die aktuellen migrationspolitischen Debatten lehnt die GRÜNE JUGEND Hessen entschieden ab.

„Statt Asylverfahren zu entbürokratisieren und Geflüchteten schnellen Zugang zu Arbeit, Sprachkursen sowie die Anerkennung ihrer Abschlüsse und psychologischer Unterstützung zu ermöglichen, setzt die Regierung auf populistische Symbolpolitik“, so der Sprecher Titus Dharmababu weiter. „Abschiebungen entlasten weder Kommunen noch lösen sie strukturelle Probleme wie den angespannten Wohnungsmarkt. Was wir brauchen, sind Investitionen in bezahlbaren Wohnraum, Unterstützung der Zivilgesellschaft und Finanzierung der
Kommunen.“

„Die Zahl der Asylanträge sinkt, der Diskurs wird dennoch zunehmend rassistisch aufgeladen. Was die Landes- und Bundesebene als vermeintlich einfache Lösung verkauft, stärkt am Ende nur rechte Kräfte“, so das abschließende Statement von Senem Bozdağ.


Wir fordern:

  • Einen sofortigen Abschiebestopp, insbesondere in Kriegs- und Krisengebiete sowie in Staaten, in denen Geflüchtete systematischer Gewalt ausgesetzt sind.
  • Eine solidarische Migrationspolitik, die das individuelle Schutzbedürfnis in den
    Mittelpunkt stellt.
  • Entbürokratisierte und beschleunigte Asylverfahren sowie schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Sprachkursen und zu psychologischer Unterstützung. Dazu gehört auch die Wiederaufnahme der Familienzusammenführung und die Fortführung humanitärer Aufnahmeprogramme.
  • Stärkung zivilgesellschaftlicher Initiativen und klare Aufnahmebereitschaft der
    Kommunen.
  • Konsequente Bekämpfung von Fluchtursachen wie Armut, Kriegen und der Klimakrise.

Gemeinsame Pressemitteilung der GEW Hessen & GRÜNEN JUGEND Hessen: Massive Gefahr für Studium, Forschung und Beschäftigung: GRÜNE JUGEND Hessen und GEW fordern Verhandlungen über Hochschulpakt ohne Kürzungen

Die geplanten Einschnitte im Hessischen Hochschulpakt 2026–2031 bedrohen die Zukunft hessischer Hochschulen. Nach Angaben der Hochschulpräsidien entstehen über die Paktlaufzeit hinweg Defizite von rund einer Milliarde Euro. Bereits in den Jahren 2026 und 2027 wird das Budget, trotz jährlich steigender Personalkosten, um über 60 Mio. € gegenüber 2025 sinken. Dies stellt eine strukturelle Unterfinanzierung dar, mit heftigen Folgen: Stellenabbau, Wegfall von Studiengängen und Professuren, Einschränkungen bei Forschung und Lehre sind bereits angekündigt.

„Ein Hochschulpakt mit Kürzungen ist ein Sparvertrag auf Kosten von Bildung und Wissenschaft“, erklärt Senem Bozdağ, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen. „Studierende müssen fürchten, ihre Abschlussarbeiten nicht schreiben zu können und Labore stehen still. Hessen verprellt damit kluge Köpfe“, so Bozdağ.

Titus Dharmababu, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen, ergänzt: „Wir stehen solidarisch an der Seite der Gewerkschaften GEW und ver.di, sowie der Personal- und Studierendenvertretungen. Die Landesregierung muss jetzt handeln!“

„Diese Unterfinanzierung fördert prekäre Beschäftigung, die Qualität von Lehre und Forschung leidet und der Fachkräftemangel wird weiter verschärft“, sagt Anna Becker, Sprecherin der Studierenden in der GEW und Lehramtsstudentin an der Goethe-Universität Frankfurt.

„Es ist Zeit, nicht weiter am falschen Ende zu sparen“, fordern die GRÜNE JUGEND Hessen und die GEW. „Wer bei Bildung kürzt, legt den Rotstift an unsere Zukunft.“

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Pressemitteilung 2025-10: Demokratie braucht junge Stimmen – GRÜNE JUGEND Hessen kritisiert Ablehnung des Kommunalwahlalters 16

Die GRÜNE JUGEND Hessen zeigt sich enttäuscht über die gestrige Entscheidung im Hessischen Landtag, das Kommunalwahlalter nicht auf 16 Jahre zu senken. Ein entsprechender Vorstoß seitens der GRÜNEN ist im Plenum gescheitert, was ein klarer Rückschlag für die Demokratie und für junge Menschen im Land ist. „Es ist ein fatales Signal an eine ganze Generation, […]

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20. August 2025

Pressemitteilung 2025-09: GRÜNE JUGEND Hessen verurteilt den antisemitischen Post der Linksjugend [’solid] Frankfurt

Die GRÜNE JUGEND Hessen verurteilt die antisemitische und menschenverachtende Äußerung der Linksjugend [’solid] Frankfurt aufs Schärfste. In einem Social Media-Beitrag der Linksjugend [’solid] Frankfurt wurde bedauert, dass eine jüdische Schüler*innengruppe nicht aus einem fliegenden Flugzeug gestoßen worden sei. „Wir sind entsetzt über den antisemitischen Post der Linksjugend [’solid] Frankfurt. Er zeugt von einer Diskursverschiebung, die […]

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