LMV Oktober 2019: Freiheit und Bürger*innenrechte – der Mittelpunkt grüner Innenpolitik!

„Subjektives Sicherheitsgefühl“, „innovative Überwachungstechnik“, „Strafrechtsverschärfungen“. Diese Schlagworte dominieren seit Jahren die innenpolitische Debatte, trotz einer historisch und global guten Sicherheitslage. Mit immer weiter ausufernden Kompetenzen und einer zunehmenden Militarisierung der Sicherheitsbehörden droht ein Überwachungsstaat. Ein Überwachungsstaat schafft jedoch keine Sicherheit, sondern begräbt lediglich Freiheit und Bürger*innenrechte.

GRÜNE Innenpolitik stellt dazu einen Gegenentwurf da: wissenschaftlich fundiert, mit Fokus auf Prävention und anlassbezogenen Ermittlungsmaßnahmen sichern wir den Rechtsstaat und wahren die Grundrechte.

Dies bedeutet grundsätzlich:

  • liberale Ordnungspolitik unter dem Motto „helfen statt kriminalisieren“ (z.B. Cannabis-Konsum, „Schwarzfahren“)
  • Ausbau von Jugend- und Sozialarbeit (mobile und aufsuchende Jugendarbeit, Streetwork)
  • städtebauliche Kriminalprävention (Beleuchtungskonzepte, Sauberkeit, Einsehbarkeit)
  • mehr Sicherheitsberatungen (z.B. gegen Einbruchsdiebstahl, „Enkeltrick“)
  • konkrete anlassbezogene Maßnahmen, statt Massenüberwachung (z.B. Telekommunikationsüberwachung bei Rechtsextremen, statt Vorratsdatenspeicherung; keine Ausweitung der Videoüberwachung)
  • bürger*innenfreundliche Polizei: verpflichtende Fortbildungen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (insbesondere gegen racialprofiling), Schaffung einer unabhängigen Polizeibeschwerdestelle, mehr Schutzpersonen vor Ort
  • Stärkung der Grundrechte (z.B. Versammlungsfreiheitsgesetz zur Förderung der Demonstrationskultur)
  • Eingriffsbefugnisse befristen und regelmäßig evaluieren

Der Arbeitskreis Antifaschismus, Bürger*innenrechte, Demokratie und Innenpolitik (AK ABDI) wird im kommenden Jahr eine Demokratie- und Innenkonferenz ausrichten, mit dem Ziel, oben genannte Grundsätze zu konkretisieren. Das daraus resultierende Konzept soll der Landesmitgliederversammlung im Herbst 2020 vorgelegt werden.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

LMV Oktober 2019: Steuern und Sozialstaat reformieren!

Die Versammlung möge beschließen, dass sich die GRÜNE JUGEND Hessen für eine grundlegende Reform in der Steuer- und Sozialpolitik stark macht.

In Zeiten, wo die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, ist eine aktive Umverteilungspolitik, die verständlich und einfach für die Bevölkerung ist, das A und O.

Deshalb fordern wir eine Steigerung des Spitzensteuersatzes auf 55, den gleichen Wert, wie beim EU-Spitzenreiter Schweden. Dieser Wert ist immer noch geringer als der Wert zwischen 1975 und 1989 in der BRD.

Zudem fordern wir die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, bei der Superreiche Abgaben leisten müssen.

Im Gegenzug möchten wir eine Senkung der Lohnsteuer, die es ermöglicht allen Arbeitnehmer*innen am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto auf dem Konto zu haben.

Zwischen den Mehreinnahmen aus Spitzensteuersatz und Vermögenssteuer und den Wenigereinnahmen der Lohnsteuer, kann ein exakter Ausgleichswert berechnet werden.

Darüber hinaus macht sich die GRÜNE JUGEND Hessen selbstverständlich weiter für ein Bedingungsloses Grundeinkommen stark und unterstützt die Initiative „Grünes Grundeinkommen“, welches aktiv Armut entgegenwirken wird und die richtige Maßnahme für die Zukunft in Zeiten der Digitalisierung ist.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

LMV Oktober 2019: Subkultur in den Mittelpunkt grüner Kulturpolitik!

Die Versammlung möge beschließen, dass Subkultur in das Zentrum grüner Kulturpolitik rückt. Dies sollte sich auch in der Förderung durch das Landesbudgets widerspiegeln.

Die Kultur, die meist von den verschiedensten politischen Gremien gefördert wird, ist vor allem bei anderen Parteien meist die Hochkultur, die wiederum auch maximal so viele Menschen in diesem Land anspricht wie die Subkultur. Die Breitenkultur findet dagegen selten Platz in der Politik, die Subkultur leider so gut wie gar nicht. Doch hierbei sehen wir gerade eine Chance für grüne Kulturpolitik, die einen anderen Ansatz vertritt und sich um alternative und bezahlbare Kultur kümmert.

Gerade die Subkultur ist in Hessen so vielseitig wie in kaum einem anderen Bundesland: Autonome Zentren, Musikfestivals aller Genres, kleine Theater, Poetry-Slams, viele haben Möglichkeiten in der Subkultur.

Deshalb betrachten wir das Kultur- und Wissenschaftsministerium als große Chance, den Begriff „Grüne Kulturpolitik“ zu etablieren. Grüne Kulturpolitik soll ein Bild von Kulturpolitik abgeben, was nicht nur aus rotem Teppich und Abendgarderobe, Staatstheater, Philharmonie und Oper besteht, nein: Die kleinen Kulturschaffenden sollen bei uns in den Mittelpunkt, denn wer soll ihre Interessen vertreten, wenn nicht wir?

Mit grünen Besuchen in den autonomen Zentren, beim kleinen Laientheater, bei Poetry-Slams und auf Musikfestivals geben wir all den vielen kleinen Kulturschaffenden, Musiker*innen, Veranstalter*innen, Poet*innen, Schauspieler*innen nicht nur endlich eine politische Stimme, wir wirken dem „Die-da-oben-Denken“, was von Teilen der Bevölkerung über Politiker*innen gedacht wird, auch aktiv entgegen.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

LMV Oktober 2019: Schutz des Wolfes in Hessen aufrechterhalten!

In der öffentlichen Debatte werden Wölfe immer wieder als blutrünstige Monster dargestellt und einzelne Tiere zu oft vorschnell als „Problemwölfe“ eingestuft, die massenhaft Nutztiere töten und Menschen durch ihre Nähe gefährden würden. Passend dazu soll nach monatelangem Streit in der Bundesregierung der Abschuss von Wölfen, die wiederholt geschützte Nutztiere gerissen haben, künftig bundesweit einfacher werden – mit einer Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (§45 Absatz 7). Wir stellen uns gegen diese Untergrabung des Artenschutzes und die Priorisierung von Partikularinteressen! Hessen soll wieder Wolfsland werden!

Klar ist, dass in Hessen jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig zu Tode kommen. Im Vergleich wurden in diesem Jahr (2019) in Hessen bisher lediglich zwölf Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen. Den Wolf also pauschal als massive Bedrohung für Nutztierhalter*innen und Grund für Gesetzesaufweichungen zu sehen, ist somit fadenscheinig. Klar ist, dass das Schäfer*innentum nicht bzw. nicht in erster Linie vom Wolf bedroht ist. In den allermeisten Fällen zwingen wirtschaftliche Umstände Weidetierhalter*innen dazu ihren Beruf aufzugeben, weil Fleisch und Wolle schlichtweg zu billig geworden sind.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze will den Abschuss von Wölfen erleichtern, dafür will sie das Naturschutzgesetz ändern. Konkret soll ein Wolf künftig bereits geschossen werden dürfen, wenn er „ernste landwirtschaftliche Schäden“ verursacht. Bislang war von „erheblichem Schaden“ die Rede, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde. Wir kritisieren die von Schulze geplante Gesetzesänderung “Lex Wolf” klar. Hier wird deutlich, dass nach wirtschaftlichem Interesse und nicht nach Artenschutz gehandelt wird. Nach Wolfsrissen sollen, den Plänen der Bundesregierung zufolge, Einzeltiere so lange abgeschossen werden, bis es keine weiteren Schäden mehr gibt, auch wenn unklar ist, welcher Wolf genau die Nutztiere angegriffen hat. Allerdings muss jeder Abschuss zuvor genehmigt werden.

Der Wolf war früher in ganz Europa verbreitet. In vielen Gebieten wurde er durch menschliche Verfolgung ausgerottet oder massiv zurückgedrängt, so auch in Hessen. Er musste der zunehmenden Nutztierhaltung des Menschen weichen und wurde vermehrt als Beutekonkurrent wahrgenommen. Erst in den 1970er und 1980er Jahren erfolgte ein Umdenken und der Wolf wurde in einigen europäischen Ländern unter Schutz gestellt. So ist er in den westlichen Bundesländern seit 1987 eine streng geschützte Art. Mit der Wiedervereinigung wurde der Schutzstatus auf ganz Deutschland ausgeweitet und 1992 wurden Wölfe EU-weit als prioritäre FFH-Art (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) unter Schutz gestellt.

Seit dem Jahr 2006 gibt es in Hessen immer wieder einzelne durchziehende Wölfe, ohne dass sie ausgesetzt, angelockt oder angesiedelt wurden. Bis Anfang 2015 konnte nur ein Wolf nachweislich über mehrere Jahre im Reinhardswald überleben (2006 bis 2011). Es wird erwartet, dass in nächster Zeit mehr Wölfe den Weg nach Hessen finden werden, bisher waren es immer nur Einzeltiere auf der „Durchreise“. Die GRÜNE JUGEND Hessen setzt sich dafür ein, dass Wölfe in Hessen wieder Reviere beziehen können und Hessen nicht nur durchqueren. Hessen soll wieder Wolfsland werden!

Wir fordern einen konsequenten Schutz des Wolfes in Hessen! Dabei steht die Erhaltung dieser bedrohten Art im Vordergrund. Der illegale Abschuss von Tieren soll strenger beobachtet und härter bestraft werden. Außerdem soll das Anfüttern von Wölfen strenger bestraft werden und durch vermehrte Aufklärung, die negativen Folgen davon bekannter werden. Denn die meisten Konflikte mit Wölfen entstehen aus dem Fehlverhalten von Menschen, wie zum Beispiel Anfüttern. Partikularinteressen und Hysterie sollen nicht dem Artenschutz übergeordnet werden.

Wie fordern innovativen Herdenschutz. Um das Nebeneinander von Wolf und Mensch möglichst konfliktfrei zu gestalten, sollen neue Techniken Anwendung finde, wie zum Beispiel das Anbringen von Halsbändern bei bestimmten Wölfen, welche Elektroschocks verpassen sobald sie zu nah an Herden kommen. Als weiteres Mittel sollen Gummigeschosse zur Vertreibung von Herden eingesetzt werden. So soll den Tieren antrainiert werden, sich von Menschen und Nutztieren fernzuhalten. Darüber hinaus sollen als vorbeugende Maßnahme Herdenschutzhunde und -esel zum Einsatz kommen. Wölfe sollen durch diese Maßnahmen lernen, dass sie in der Nähe von Menschen keine Beute zu erwarten haben. Wir setzen uns somit für die Förderung von konsequenten und präventiven Herdenschutz ein. Der Herdenschutz, vor allem der präventive, wurde in der Vergangenheit vernachlässigt.

Das Image des Wolfes soll verbessert werden. Medien bevorzugen Negativnachrichten, da diese mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Wolf darf diesem Umstand nicht zum Opfer fallen. Denn der Wolf stellt keine Bedrohung für Menschen dar, es gibt in Deutschland keine Wolfsangriffe auf Menschen. Um mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung zu schaffen, sollen breite Aufklärungsangebote und Informationskampagnen ins Leben gerufen werden. Dabei soll auch der Bevölkerung klar gemacht werden, dass sie sich Wölfen nicht nähern sollten, damit sich die Tiere nicht an sie gewöhnen.

Die GRÜNE JUGEND Hessen kritisiert klar die von Schulze geplante Gesetzesänderung “Lex Wolf” und versteht sie als eine Aufweichung des Artenschutzes. Diese Aufweichung hätte besonders in Hessen negative Folgen, da sich hier endlich wieder Wölfe aufhalten.

Wir fordern als GRÜNE JUGEND Hessen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Hessen ein klares “Nein” zur geplanten “Lex Wolf” und das Aufzeigen der negativen Konsequenzen dieser Gesetzesänderung für den Artenschutz in Hessen.

Es ist wichtig, das künftige Zusammenleben von Wölfen und Menschen in Hessen vorzubereiten und für Akzeptanz in der Bevölkerung zu sorgen, nur so kann Hessen wieder zum Revier von Wolfsrudeln werden. Dabei ist deutlich, dass Angriffe auf Nutztiere sogar zunehmen, wenn die Rudelstruktur durch Abschüsse von Wölfen zerstört wird, da fremde Wölfe einwandern könnten oder junge Wölfe ohne Elterntiere Nahrung jagen müssten.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

LMV Oktober 2019: Antrag zur flächendeckenden Schaffung eines günstigen Übergangstarifes beim Schüler*innenticket Hessen und ähnlichen Jahresfahrkarten

Immer mehr Menschen stehen dank hessischer Initiativen wie dem Schüler*innenticket Jahresfahrkarten vom RMV, NVV und VRN zu. Allerdings kann nur ein Teil der dadurch Begünstigten diese Fahrkarte auch voll ausnutzen: Menschen, für die sowohl Start als auch Ziel in Hessen liegt. Auf einen nicht unerheblichen Teil der Berechtigten trifft diese Bedingung aber nicht zu. Diese Personen müssen dann oft beim Weg nach Hessen noch teure Einzelfahrscheine bis zur Landesgrenze kaufen, da es häufig keine günstigen Übergangstarife für ganze Landkreise in benachbarten Bundesländern gibt. Das könnte viele mögliche Kund*innen von dem Gebrauch des öffentlichen Nahverkehrs zum Pendeln abschrecken.

Die GRÜNE JUGEND Hessen fordert daher, dass sich die Landesregierung für günstige Übergangstarife von allen hessischen Verkehrsverbünden in umliegende, nicht-hessische Verkehrsverbünde einsetzt. Diese Übergangstarife sollten nicht nur als Einzelfahrscheine, sondern auch als Zeitfahrkarten, also Wochen-, Monats- und Jahreskarten verfügbar sein.

Wir erhoffen uns davon einen signifikanten Anstieg an Personen, die ihr sowieso verfügbares Ticket nutzen und damit verbunden eine Reduktion des Autoverkehrs.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

LMV Oktober 2019: Digitalisierung nachhaltig gestalten

Digitalisierung ist eines der zentralen Themen der heutigen Gesellschaft. Digitalisierung bedeutet ein völliges Um- und Neudenken vieler etablierter Strukturen. Digitalisierung bringt Herausforderungen in fast allen Bereichen unseres täglichen Lebens, schafft aber auch viele neue Chance. Digitalisierung geht uns alle an. Um die Chancen der Digitalisierung so gut wie möglich auszuschöpfen und gleichzeitig ihre Gefahren einzuschränken, stellt die Grüne Jugend Hessen folgende Forderungen auf:

SOZIALES*

Die Arbeitnehmer*innenrechte müssen gewahrt werden, diese werden durch die zunehmende Digitalisierung und die damit einhergehenden Kontrollmechanismen eingeschränkt. Diesem Taylorismus wollen wir entschieden entgegentreten. Die Rationalisierung durch die Automatisierung von beruflichen Tätigkeiten muss über Gesellschaftstransferleistungen ausgeglichen werden. Gleichzeitig müssen die Möglichkeiten zur selbstständigen Weiterbildung ausgeweitet werden. Staatlich generierte Lehrinhalte müssen als offene Lerninhalte ins Web (OER). Außerdem müssen technische und didaktische Barrieren abgebaut werden, um die Zugänglichkeit zu erhöhen. Ein Menschenrecht auf Internet ist dafür obligatorisch.

NACHHALTIGKEIT*

Als Grüne Jugend sind uns Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtige Anliegen. Globalisierung und Digitalisierung sind dabei wichtige Instrumente, die es zu nutzen gilt. Technischer Fortschritt erlaubt es uns, effizienter zu produzieren, Rohstoffe zu sparen oder direkt auf andere, nachhaltige Rohstoffe umzusteigen. Diese Effekte kommen auch in Bezug auf die Energie- und Wärmewirtschaft zum Tragen. Hier sind effiziente Versorgungsnetze von entscheidender Bedeutung, bei welchen Technologien wie „Smart Grids“ eine Lösung sein könnten. Dabei ist der Verbraucher*innen- und Datenschutz ein zentraler Aspekt, der konsequent mit integriert werden muss. Technologien, aber auch Produktionsmittel und Infrastruktur können leichter und häufiger geteilt werden und erlauben so eine ganz neue Dimension der „Sharing Economy“. Das Konzept „Cradle to Cradle“ und der damit verbundene Ansatz der Ökoeffektivität sind spannende Konzepte, für deren Untersuchung auf praktische Umsetzbarkeit wir uns stark machen wollen. Um Verbraucher*innenschutz und Ressourcenschutz zu stärken, fordern wir, dass elektronische Geräte für einen gekennzeichneten Mindestzeitraum mit Software-Updates versorgt werden müssen, nach Ablauf der Herstellerunterstützung der Quellcode veröffentlicht wird, sowie ein lebenslanges Recht auf Reparatur. Bei allen Vorteilen der digitalen Technologien wächst aber auch ihr Verbrauch von Energie und Ressourcen. Wir setzen uns für eine Digitalisierung ein, die mit Rohstoffen und Energie möglichst sparsam umgeht (Sustainable IT).

OPEN*

Die Digitalisierung muss für ein Mehr an Transparenz und Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns genutzt werden! Ein transparenter Staat stärkt die Demokratie, denn er führt dazu, dass alle Bürger*innen einen informierten öffentlichen Diskurs gestalten können. Dafür muss der Staat so viel Open Data wie möglich zur Verfügung stellen, denn Daten sind eine zentrale Ressource der modernen Gesellschaft. Dazu gehören für uns unter anderem Geo-, Umwelt- und Transportdaten, aber auch Daten zur Parlamentsarbeit, welche dann von Bürger*innen, zivilgesellschaftlichen Akteuren oder Unternehmen genutzt werden können. Außerdem müssen wichtige staatliche Dokumente den Bürger*innen aktiv zur Verfügung gestellt werden und die Informationsfreiheitsrechte gestärkt werden. Software, welche aus öffentlichen Geldern finanziert wird, muss der Gesellschaft quelloffen bereitgestellt werden. Dies gilt besonders für kritischen Infrastrukturen und die dort genutzte Software. Des Weiteren muss der Staat Open-Source-Projekte und öffentliche Standards finanziell fördern. So entsteht digitales Gemeingut, welches von allen verbessert und überprüft werden kann. Ein besonderes Augenmerk wollen wir dabei auf die Zusammenarbeit verschiedener Bundesländer und der hessischen Kommunen legen um die gemeinsame Nutzung von der quelloffen entwickelten Software zu ermöglichen. Dies ist in einer Zeit, in der Algorithmen immer mehr die Entscheidungsfindung unterstützen wichtiger denn je.

Hierfür brauchen wir ein modernes Urheberrecht, das für die digitale Welt gemacht ist und einen angemessenen Ausgleich zwischen großen Plattformen und den Urheber*innen schafft. Dabei darf es keine Diskriminierung von Künstler*innen mit kleinerer Reichweite gegenüber großen Künstler*innen geben. Um dies zu gewährleisten, erwägen wir die Demokratisierung der Verwertungsgesellschaften.

FREIHEIT*

Bürger’Innenrechte

Die Grund- und Bürger*innenrechte sind ein wertvolles Gut, doch immer häufiger werden sie durch den Einsatz digitaler Techniken beschnitten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Grund- und Bürger*innenrechte im Digitalen wie auch im Analogen gestärkt werden. Ein Kernanliegen ist für uns dabei nicht nur deren Wahrung, sondern auch ihr Ausbau, insbesondere des Rechtes auf Privatsphäre, informationelle Selbstbestimmung und Gleichbehandlung.

Freiheit

Das Internet und die Digitalisierung können wichtige Werkzeuge der Freiheit sein, deshalb setzen wir uns für die Freiheiten der Nutzer*Innen in allen Bereichen – insbesondere in der Meinungsäußerung, der Kunst und der Wissenschaft ein. Freiheit beinhaltet auch das Recht, Dinge zu tun, die zum eigenen Nachteil sind. Deshalb sind mündige Nutzer*innen unser Leitbild. Doch dafür müssen Nutzer*innen notwendige Informationen für freie Entscheidungen erhalten. Dies muss durch staatliche Bildungsprogramme gewährleistet werden.

Ownership

Wir stehen für ein Eigentumsrecht an den Geräten, die wir kaufen, an der Software, die wir darauf verwenden und an den Daten, die über uns erhoben werden. Nutzer*Innen haben das Recht, ein einmal gekauftes Gerät so zu nutzen, wie sie es wollen und weder der Hersteller noch der Staat darf dieses Recht einschränken, zum Beispiel durch das zwangsweise Anlegen eines Online-Nutzer*Innenkontos. In kritischen Infrastrukturen muss quelloffene Hard- und Software zum Einsatz kommen.

IT-Security

Damit wir uns im digitalen Raum frei bewegen können, ist es wichtig, dass wir den Systemen, die wir dafür nutzen, vertrauen können. Wir brauchen IT-Security, die nicht auf bestehende Systeme aufgesetzt wird, sondern im Entwicklungsprozess bereits eine wichtige Rolle spielt (Security by design). Nicht-öffentliche Kommunikation sollte standardmäßig verschlüsselt sein, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten.

Beschlossen am 27.10.2019 auf der Landesmitgliederversammlung in Wetzlar.

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News



16. Juli 2025

Pressemitteilung 2025-08: Einschüchterungstaktik der Jungen Union: Minderjährige Schülerin wird wegen Kritik an JU verbal bedrängt – GRÜNE JUGEND Hessen fordert Konsequenzen

Eine 17-jährige Schülerin kritisiert in einem Artikel ihrer Online-Schülerzeitung die Praktiken der Jungen Union. Daraufhin wird sie von einer Gruppe von Mitgliedern der Jungen Union direkt vor ihrer Schule abgefangen und verbal bedrängt. Am 4. Juli 2025 veranstaltete die Junge Union im Main-Taunus-Kreis eine sogenannte „Schulverteilaktion“ in unmittelbarer Nähe des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim. Unter dem […]

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18. Juni 2025

Pressemitteilung 2025-07: Abschiebung ist keine Lösung – GRÜNE JUGEND Hessen fordert sofortigen Kurswechsel in der Asylpolitik

Die GRÜNE JUGEND Hessen kritisiert die aktuelle Abschiebepolitik der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung scharf. Abschiebungen, ob nach Afghanistan, in sogenannte „sichere Drittstaaten“ oder innerhalb der Europäischen Union, stehen für eine Politik der Ausgrenzung, die Menschenrechte systematisch untergräbt und das individuelle Leid hinter bürokratischen Zahlen versteckt.„Jeder Mensch hat ein Recht auf Schutz, Sicherheit und ein […]

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17. Juni 2025

Gemeinsame Pressemitteilung der GEW Hessen & GRÜNEN JUGEND Hessen: Massive Gefahr für Studium, Forschung und Beschäftigung: GRÜNE JUGEND Hessen und GEW fordern Verhandlungen über Hochschulpakt ohne Kürzungen

Die geplanten Einschnitte im Hessischen Hochschulpakt 2026–2031 bedrohen die Zukunft hessischer Hochschulen. Nach Angaben der Hochschulpräsidien entstehen über die Paktlaufzeit hinweg Defizite von rund einer Milliarde Euro. Bereits in den Jahren 2026 und 2027 wird das Budget, trotz jährlich steigender Personalkosten, um über 60 Mio. € gegenüber 2025 sinken. Dies stellt eine strukturelle Unterfinanzierung dar, mit […]

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